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Stadtratskandidatur von Michael Derrer (Mai 2021)

Ein riesiger Dank für alle, die mich unterstützt haben

Nur 5 Wochen sind es her, seitdem ich mich zu einer Kandidatur für den Stadtrat entschlossen habe. In dieser kurzen Zeit haben wir sehr viel erreicht. Ich konnte mit vielen, ganz unterschiedlichen Menschen aus unserer Stadt in den Dialog treten. Diesen Kontakt habe ehrlich genossen. Es sind so viele Beobachtungen, Ideen und kreative Gedanken da – man muss die Menschen nur einmal ernsthaft fragen, was sie denken. Ich konnte viele gute Ideen der Bevölkerung sammeln, die konkrete Vorschläge an den Stadtrat ergeben und mehrere Ansätze für Projekte, die sich pragmatisch realisieren lassen. Wir haben ein Konzept für den Verein MEHR FARBE FÜR RHEINFELDEN erarbeitet, der sich einsetzen wird

  • für ergebnisoffene Diskussionen über Ideen und Verbesserungsvorschläge
  • für die Förderung von Individualität und Diversität und um mehr Menschen eine Stimme zu geben
  • und um unsere Stadt und Gemeinschaft positiv zu beleben

Leider musste ich auch feststellen, dass gute Ideen verunglimpft, und der offene Dialog, den ich mir für Rheinfelden wünsche, in eine Abwehrschlacht verwandelt wurde, in der alle Mittel recht waren. Dabei wurde nicht einmal vor unlauteren Mitteln zurückgeschreckt.

Ich hoffe, dass ich mit meiner unabhängigen Kandidatur Menschen ermutigen konnte, nicht nur gemäss Weisungen und Leiterli-Prinzip zu funktionieren. Wenn wir uns unserer Freiheit bewusst sind, können wir es schaffen, eines Tages eine Mehrheit zu werden.

Für die erhaltenen Stimmen und für die unterschiedlichen Formen von spontaner Unterstützung danke ich von ganzem Herzen. Es hat leider noch nicht gereicht. Aber ich freue mich auf unsere nächste Herausforderung.

Michael Derrer

Fragen an den Stadtratskandidat Michael Derrer (von Valentin Zumsteg, Neue Fricktaler Zeitung)

  1. Soll die Stadt auf das kommende Jahr den Steuerfuss senken; wenn ja, wieso? Wenn nein, wieso nicht?
    Rheinfeldens Kriegskasse muss nicht ständig so voll sein wie die letzten Jahre, daher befürworte ich eine Senkung des Steuerfusses. Angesichts der Pandemieschäden ist zuvor aber eine neutrale Einschätzung von Experten vonnöten, ob der Zeitpunkt wirklich geeignet ist. Sollte der Steuerfuss gesenkt werden, darf es kein Tabu sein, ihn bei Bedarf wieder zu heben.
  2. Was ist das dringlichste Problem, dass der Stadtrat in den kommenden vier Jahren anpacken muss?
    Die Erweiterung der Vielfalt von Läden und Gewerbe in Rheinfelden, die Belebung der Innenstadt und die Förderung des Tourismus. Mit dem City Management ist zwar ein Anfang getan – ich hoffe aber, dass diesem auch genügend Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, damit die Aufgabe strategisch, aber auch mit Kreativität angegangen werden kann.
  3. Was muss Rheinfelden künftig besser machen?
    Das Potential der Menschen stärker nutzen. Es leben so viele besondere Menschen in Rheinfelden, und man sollte ihnen noch häufiger die Gelegenheit geben, sich einzubringen. In den Gesprächen während den letzten Wochen konnte ich viele Ideen sammeln – kleine Stellschrauben, die das Leben hier reicher und bunter und das Arbeiten erfolgreicher machen.
  4. Welches ist Ihr Lieblingsort in Rheinfelden?
    Ich wohne gleich neben dem Storchennestturm und liebe den Anblick dieses trotzigen Bauwerks.
    Wenn ich mich zum Joggen aufmache, zieht es mich meistens durch den Wald Richtung Gross- und Chleigrüt, wo meine Grosseltern als Bauern Land bewirtschafteten.

Fragen an den Stadtratskandidat Michael Derrer (von Thomas Wehrli, Aargauer Zeitung)

  1. Was motiviert Sie, als Stadtrat zu kandidieren?
    Während zwei Jahrzehnten war Rheinfelden faktisch bloss mein offizieller Wohnsitz – Ich befand mich häufig beruflich im Ausland, oftmals für mehrere Monate. In den letzten Jahren hat sich dies geändert: Je mehr Menschen ich hier kennenlernte, desto stärker wurde der Wunsch, meinem schönen Wohnort etwas zurückzugeben. Ich möchte die Erfahrung als Unternehmer und die Erkenntnisse als Dozent für Wirtschaft und Soziologie für unsere Stadt einsetzen und einen Beitrag leisten, um sie neu zu beleben.
  2. Welche zentralen Herausforderungen sehen Sie in den nächsten Jahren auf Rheinfelden zukommen?
    Die strukturellen Probleme der kleinen Läden haben sich in der Pandemie verschärft – sie benötigen Unterstützung. Eine stärkere Durchmischung des Angebots würde die Attraktivität der Altstadt steigern. Durch eine wirksamere Kommunikation gegen aussen und intelligente Massnahmen könnten wir mehr Touristen nach Rheinfelden holen. Die Arbeitsbedingungen für Künstler sollten verbessert werden, und Kultur könnte stärker in den Alltag integriert werden. Mit Kreativität überwinden wir die Stagnation.
  3. Wie haben Sie sich bislang für Rheinfelden engagiert?
    Seit 2013 bin ich nebenamtlicher Richter am Bezirksgericht. Vier Jahre lang war ich Mitglied der GPFK. Im Rahmen der Grünliberalen Partei lancierte ich 2020 die Umfrage über prioritäre Investitionen in Rheinfelden. An der Hochschule Luzern initiierte ich eine Studie zum City Management.
    Aktuell sind wir an der Gründung des Vereins «MEHR FARBE FÜR RHEINFELDEN», der sich für kreative Massnahmen und für die Stärkung des Gemeinschaftssinns in unserem schönen, aber etwas musealen Städtchen einsetzen wird.
  4. Für welche Bereiche wollen Sie sich als Stadtrat hauptsächlich einsetzen?
    Meinem Hintergrund entsprechend stehen mir wirtschaftliche Fragen am nächsten: Gewerbe, KMU, Standortförderung, Tourismus. Als Dozent und Didaktiker besitze ich einen Erfahrungsschatz für Bildungsfragen. Daneben interessiert mich auch die Förderung von Kunst und Kultur sowie der soziale Bereich, wo es mein Anliegen wäre, möglichst viele Personen zurück in den Arbeitsprozess zu bringen.
    Der ständigen Dialog mit den Menschen unserer Stadt ist mir in jeder Aufgabe wichtig.
  5. Wie ist Rheinfelden derzeit aufgestellt?
    Rheinfelden verfügt über eine zeitgemässe Infrastruktur. Doch der Blick ist oftmals zu stark rückwärtsgewandt: Man ruht sich auf den Lorbeeren aus – den Bauwerken der Vergangenheit und dem Unternehmergeist früherer Generationen.
    Auch kommt heute zu viel von aussen: Aufträge der Stadt werden an Externe vergeben, obwohl hier Ansässige dieselbe Leistung erbringen könnten. Das Multikulti-Fest z.B. setzte auf Schausteller aus der Ferne. Wir können unsere eigenen Ressourcen besser nutzen und entwickeln.
  6. Was macht die Stadt besonders?
    Die Menschen, die hier wohnen. Ihr Potential könnte noch stärker genutzt werden. Dafür ist es wichtig, den Gemeinsinn zu entwickeln, und die Stadt kann hierbei eine Rolle als Katalysator spielen. Mein Vorschlag, Rheinfelden zu einer «Stadt der Blumen» zu machen, ist auch symbolisch gemeint. Denn wenn ich Blumen vor mein Fenster hänge, nützt dies weniger mir als den anderen. Im Gegenzug profitiere ich von den Blumen vor den Fenstern aller anderen.
  7. Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: Rheinfelden ist…
    … heute der Ort, an dem ich aufgrund meines Wunsches, mich als Stadtrat zu engagieren, aus der eigenen Partei ausgeschlossen wurde – Zeugnis eines ungesunden Verständnisses von Macht und Demokratie.
    … morgen ein Ort der Kreativität, Quelle von Inspiration, Oase von Gesundheit und Harmonie, und ein vorbildhaftes Beispiel für die Kooperation von Wirtschaft, Kultur und Politik.

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