Der Verein Mehr Farbe hat folgenden Brief an den Rheinfelder Stadtrat gesandt:
14 Vorschläge an den Stadtrat
Sehr geehrter Herr Stadtpräsident Mazzi,
Unser Verein bezweckt die offene Diskussion von Ideen und Ansätzen, die Rheinfelden positiv beleben können, und die Mithilfe in deren Realisierung. Unsere Mission ist es, einen Mechanismus zu schaffen, um Vorschläge, Bedürfnisse und Wünsche zur Verbesserung des Lebens- und Arbeitsumfeldes unserer Stadt zu sammeln, zu generieren und zu kondensieren und ihre nachhaltige Umsetzung sicherzustellen.
Von Ihrer Einladung, uns mit Vertretern der Stadt zu verschiedenen Vorschlägen zu unterhalten, die von der Bevölkerung an uns getragen wurden, machen wir gerne Gebrauch.
- Ich würde mich sehr freuen, wenn ich Sie kurzfristig für eine persönliches Gespräch treffen dürfte.
- Wir beantragen die Unterstützung der Stadtverwaltung für die auf der unten genannten Vorschläge. Für jeden davon verfügen wir über Grundlagen aus diversen Gesprächen mit Einwohnern, Unternehmern und Spezialisten im betreffenden Bereich.
- Wir beantragen, die Tätigkeit unseres Vereins – die Generierung und Diskussion von Projekten unter Einbezug unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen – zu finanzieren (Spezialisierte Website; organisierte Treffen zur Diskussion; Bearbeitung und Formalisierung eingegangener Ideen; Marketing; spezialisierte Begleitung von Projekten).
- Für schriftliche Informationen und Dokumente über in der Vergangenheit durch die Stadtverwaltung getätigte Versuche zur Realisierung einzelner Ideen wären wir dankbar.
- Schliesslich bitten wir Sie auch um die Koordinaten der Stadtangestellten oder anderer Ihnen bekannten lokalen Fachleute mit spezifischem Wissen im jeweiligen Bereich.
Wir hoffen, dass die Stadt in den kommenden Monaten und Jahren aktiv zur Realisierung von Projekten zur Belebung von Rheinfelden beitragen wird. Für eine aktive Mitarbeit in deren Konzeption und Realisierung stehen wir gerne zu Ihrer Verfügung.
Freundliche Grüsse,
Michael Derrer
Beispiele unterschiedlicher Vorschläge zur Belebung von Rheinfelden, die von Einwohnern und Einwohnerinnen geäussert wurden:
- Leihveloverbindung Sole Uno – Altstadt
Das Sole Uno würde ein solches Angebot unterstützen, das dem Gewerbe in der Altstadt zugutekäme. Wer die Velos kurz nutzt und am vorgesehen Ort abstellt, müsste nichts bezahlen. Es sollten auch zusätzliche Veloabstellorte am Bahnhof und ggfs. an weiteren Orten geprüft werden. - Rheinfelden als Stadt der Blumen
Ein Werkhofmitarbeiter könnte die Einwohner, welche ihre Fenster mit Blumen schmücken wollen, zu Beginn des Sommers fachgerecht unterstützen. Weitere Fördermassnahmen sind denkbar. - Jugend-Erfahrungs- und Trainings-Zentrum (JETZT)
Diesen Projektvorschlag werden wir an der Gemeindeversammlung vom 17. Juni 2021 vorstellen. Ein mögliches Rheinfelder Gymnasium könnte durch ein solches Angebot sinnvoll ergänzt werden. - Gebühren auf den Parkplätzen in Altstadt-Nähe: Erste Stunde gratis
Die Vergünstigung würde ein Zeichen für Gäste setzen und in die Altstadt einladen. - Rheinsteg: Wurden seit der verlorenen Abstimmung neue Anläufe unternommen?
Gemäss einem ausgewiesenen Fachmann und Erbauer ähnlicher Brücken würden zusätzliche Tragsäulen im Rhein die Kosten substanziell senken, da sie die Spannweite der Brücke in kürzere Stücke unterteilt. Wurde diese Option geprüft, und könnte dieser Aspekt ggfs. neu verhandelt werden? - Zeitfenster auf Telebasel
Zum Beispiel alle 14 Tage eine Sendung von 10 Minuten über Geschehnisse in Rheinfelden oder im Fricktal (Aktualität und Hintergrund) im Hinblick auf die Selbst- und Fremdwahrnehmung unserer Stadt. - Kunst und Kultur stärker ins Zentrum der Stadt rücken
Schaffung eines Kunst-Raums im Herzen der Stadt als offenes Atelier, das Menschen auch nach Ladenschluss zum Aufenthalt in der Altstadt einlädt und das Ziel der Entwicklung des kreativen Sektors und des Tourismus verfolgt. Zusätzlich dazu Nutzung oder Zwischennutzung leerstehender städtischer Liegenschaften durch Kunst- und Kulturschaffende als Atelier oder Ausstellungsraum. - Ausgangsmöglichkeiten in Rheinfelden
Live-Musik-Angebote könnten durch die Stadt stärker gefördert werden. - City – Management: Vorstellen und Diskussion der Studentenarbeit der Hochschule Luzern – Wirtschaft
Gerne erneuern wir unser Angebot, die studentische Arbeit der HSLU der Bevölkerung vorzustellen und dabei die City-Managerin einzubeziehen. Zum Beispiel erscheint uns der darin enthaltene Ansatz einer kostenlosen Beratung für Jungunternehmer und Startups durch die Stadt von Interesse. - Regionalwährung
Es wäre nur ein kleiner Schritt von Kaufs-Gutscheinen zum Druck einer «Rheinfelder Währung». Diese wäre in erster Linie eine Touristenattraktion, könnte gleichzeitig aber auch als Rabattsystem für teilnehmende Läden und Restaurants dienen. Es existieren erfolgreiche Beispiele solcher Ansätze. - Stehende Welle
Rheinfelden könnte ein geeigneter Ort für eine stehende Surfing-Welle sein, nachdem diese in Basel abgelehnt wurde. - Bereitstellen von Räumlichkeiten zur Schaffung kleiner Dienstleistungszentren in Aussenquartieren
Z.B. könnten Senioren solche Mini-Unternehmen führen, die das Leben der Bewohner erleichtern. - Ein eigenes Schiff für Rheinfelden
Die Intention wäre nicht, die von Basel ausgehenden Fahrten zu ersetzen oder zu konkurrieren, sondern Vereinsfahrten, Geschäftsausflüge, Party-Fahrten, Hochzeiten, Musik- und Tanzanlässe für verschiedene Generationen, usw. zu ermöglichen. Im Jahr 1995 scheiterte ein Projekt an der durch CH-Rheinfelden versagten Anlegebewilligung. Der damalige Initiator ist bis heute überzeugt, dass ein Schiff sich selbst tragen könnte und von der Stadt weder erworben noch subventioniert werden müsste. Welche Untersuchungen und Berechnungen wurden von der Stadt in dieser Hinsicht getätigt, initiiert oder begleitet, um unterschiedliche Optionen der Organisation, Finanzierung, Schiffsgrösse, usw. zu prüfen? - Stimmrecht für ausländische Staatsbürger, die seit langem in Rheinfelden wohnen
Z.B. nach 10 Jahren Aufenthalt, bei sauberem Leumund und Fehlen von Abhängigkeit von Sozialhilfe.
Die Antwort des Stadtrats: 14 Ablehnungen
Antwort von der Stadtverwaltung Rheinfelden auf unseren Brief – PDF