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Umfrage zeigt: Rheinfelder Bevölkerung verlangt konkrete Schritte in der Solidarität mit Kriegsflüchtlingen

Die Einwohnerinnen und Einwohner von Rheinfelden wollen Geflüchteten aus der Ukraine helfen und erwarten von den Behörden ein proaktives Engagement. Der Vorschlag zur Nutzung der leerstehenden Wohnungen der Überbauung Furnierwerk erscheint einer Mehrheit der Umfrageteilnehmer noch nicht als optimaler Vorschlag zur Umsetzung dieser Forderung.

Sollen die leerstehenden Wohnungen in der Überbauung Furnierwerk für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine durch die Stadt angemietet werden? Der von Marek Rabe an uns herangetragene Vorschlag war Gegenstand einer Umfrage, die der Verein MEHR FARBE im Internet durchführte. Die Idee der Bevölkerungsumfrage zu diesem Thema erhielt dabei viel Lob: Die Menschen sind von den Nachrichten aus der Ukraine betroffen und möchten über ihre Ansichten gefragt werden.

Die Auswertung der 131 Antworten hat zutage gebracht, dass 58.6% der Antwortenden gegen diesen konkreten Vorschlag votierten, während 41.4% dafür sind.

Die Rückmeldungen auf der Pro-Seite halten fest: «Leerstehende Wohnungen und obdachlose Menschen, das geht nicht.» Angeprangert wird «die Diskrepanz zwischen der Unterstützungsbereitschaft durch die Bevölkerung und der reinen Symbol-Politik der politisch Verantwortlichen». Da die Solidarität in der Zivilgesellschaft hoch ist, «sollte die Stadt alles ihr Mögliche tun, um mitzuziehen. Rheinfelden sollte entsprechend der Einwohnerzahl ca. 130 Geflüchtete aufnehmen.»

Bei den Antworten von Personen, die sich gegen den Vorschlag äusserten, ist zunächst festzuhalten, dass es keine Stimme gab, die sagte, dass man den aus der Ukraine Geflüchteten nicht helfen soll. Die meisten Gegner des Vorschlags stellen den Umstand in den Vordergrund, dass sich «sehr viele Schweizer keine teuren Wohnungen leisten können» und sie es deshalb unangemessen finden, dass Flüchtlinge nun gerade in Wohnraum dieser Komfortklasse untergebracht werden sollen. Kritisiert wird nicht nur, dass es in Rheinfelden «zu wenig Wohnraum für Einwohner mit tiefen Einkommen oder Renten gibt», sondern auch, dass das Anmieten teurer Wohnungen «ein falsches Zeichen gegenüber den Investoren und dem Stadtrat setzen würde, welche die nun leerstehenden Wohnungen gebaut haben und sich dabei verspekulierten.»

In der Zwischenzeit haben wir erfahren, dass die Überbauung Furnierwerk aus eigener Initiative ukrainischen Geflüchteten zwei Wohnungen zur Verfügung stellt, und loben dieses private Engagement. Wir sind gespannt auf die Schritte die Behörden.

Marek Rabe danken wir für das Vorbringen seines Gedankens – es ist schön, dass es initiative Menschen gibt, denen das Schicksal anderer nicht gleichgültig ist. Der Verein MEHR FARBE ermuntert alle, ihre Vorschläge zur Unterstützung der Flüchtlinge und ihre Ideen für andere soziale Fragen einzubringen.

Michael Derrer

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